Das Berufskolleg

Für Jugendliche, welche keine Lehrstellen rechtzeitig erhalten konnten oder wollten, bildet das Berufskolleg eine sehr interessante Alternative. Das Berufskolleg bietet die Möglichkeit, den fehlenden Schulabschluss nachzuholen oder weitere Qualifikationen zu erwerben.

Was versteht man unter einem Berufskolleg?

Das Berufskolleg ist eine in Deutschland anerkannte Bildungsinstitution. Die jeweiligen Bundesländer in Deutschland verwenden die Begrifflichkeit Berufskolleg aufgrund des damit verbundenen Föderalismus sehr unterschiedlich. Die Kultusministerien der Länder wenden ihre eigenen Gesetze und Vorschriften an.

Manche Bundesländer beschreiben ein Berufskolleg als Berufsschule. Die Berufsschule unterrichtet den theoretischen Teil der Berufsausbildung. Andere Bundesländer ermöglichen mit dem Berufskolleg Schulabschlüsse auf dem zweiten Bildungsweg zu absolvieren. Hierzu gehört beispielsweise der Realschulabschluss.

Explizit in Nordrhein-Westfalen werden verschiedene Schulformen unter dem Dach des Berufskollegs ermöglicht. Hierzu gehört die Fachoberschulreife, Berufsschulen, Fachklassen des Dualen Systems im Rahmen der Berufsschule sowie ausrichtungsspezifischen Fachgebiete wie Sozialpädagogik, Pflegeberufe sowie Hauswirtschaft.

Mit dem Berufskolleg werden die Schüler spezifischer und somit intensiver auf den jeweiligen angestrebten Beruf vorbereitet. Mit dem Verlassen der allgemein bildenden Schule besucht der Jugendliche im Rahmen einer Berufsausbildung ein Berufskolleg oder wählt alternativ ein Studium.

Das Berufskolleg bietet verschiedene Möglichkeiten der Ausrichtungen in sehr vielen Berufssparten. An einem Berufskolleg findet eine intensive Orientierung auf einen Berufsbereich statt. Die Möglichkeit ist selektiv gegeben, den Realschulabschluss, das Abitur oder die Fachhochschulreife nachzuholen.

Ein Berufsabschluss kann erworben werden bei gleichzeitigem Erwerb eines höheren Schulabschlusses. Das Berufskolleg kann zudem als Teil einer dualen Berufsausbildung fungieren. Fehlende Schulabschlüsse können nachgeholt werden, um die Zeit zu überbrücken, bis der gewünschte Ausbildungsplatz angetreten werden kann.

Was ist der Unterschied zwischen Berufsschule und Berufskolleg?

Die Berufsschule wird als Teil der dualen Ausbildung gesehen. In der Berufsschule wird das theoretische Wissen während der Ausbildung vermittelt. Dies ist an ein bis zwei Tagen die Woche möglich oder im Blockunterricht.

Für 6 bis 7 Wochen findet konstant Unterricht statt und dann wieder für ungefähr die gleiche Anzahl an Wochen die praktische Ausbildung im Betrieb. Wahlweise findet der Blockunterricht in kürzeren Zeitabschnitten statt. Zwei Wochen Schule und zwei Wochen Betrieb.

Der theoretische Unterricht in der Berufsschule bildet sich berufsspezifischen Fächern sowie Mathe und Deutsch sowie wahlweise Englisch. Am Ende der Ausbildungszeit bildet das Zeugnis der Berufsschule ein Teil der Ausbildungsnote ab. Der Besuch der Berufsschule ist ein verpflichtender Teil der Ausbildung.

Der Begriff Berufskolleg führt immer wieder zu Verwirrungen. In einzelnen Bundesländern wird der Begriff Berufskolleg verwendet und die Bedeutung kann unterschiedlich ausfallen. Der gemeinsame Nenner liegt lediglich darin, dass die unterschiedlichen Schultypen sich unter einem schulischen Dach versammeln. Ein Berufskolleg kann ein berufliches Gymnasium, eine Berufsschule oder eine Fachoberschule sein.

Wie heißt ein Berufskolleg noch?

Ein Berufskolleg wird ebenso Berufsschule genannt. Die Begrifflichkeiten weichen je nach Bundesland ab. Jedes Bundesland und das damit anhängige Kultusministerium regelt seine schulischen Belange föderal. Die jeweiligen Regelungen befinden sich in den Verordnungen und Gesetzen der jeweiligen Länder.

Wie viele Berufskollegs gibt es in Deutschland?

Aufgrund des Föderalismus wird bei der Gesamtanzahl der beruflichen Schulen nicht in Berufsschule und Berufskolleg unterschieden. In Deutschland gibt es knapp 9000 berufliche Schulen. Die öffentlichen und privaten Berufsschulen bzw. Berufskollegs belaufen sich auf ca. 3.500 Schulen.

Wie viele Berufskollegs gibt es in NRW?

In NRW gibt es 370 Berufskollegs ohne Förderschulen. Rund 548 000 Schülerinnen und Schüler besuchen in Nordrhein-Westfalen ein Berufskolleg.

Welche Unterrichtsformen gibt es an Berufskollegs?

Am Berufskolleg gibt es teilweise die Möglichkeit, die Fachhochschulreife zu erwerben. Innerhalb von zwei Schuljahren kann der Abschluss erfolgen. Anschließend ist es möglich, etliche Studiengänge anzuvisieren. Die allgemeinbildenden Fächer Deutsch, Englisch, Mathematik, Religion/Ethik, Politik, Gemeinschaftskunde und Chemie sind mögliche Unterrichtsfächer.

Das jeweilige Berufskolleg legt seine Schwerpunkte, welche verstärkt im Bereich der Technik, im Betriebswirtschaftlichen, Sprachen, liegen oder in weiteren Berufszweigen. Zu Ergänzung des Unterrichts werden durchaus praktische Teile wie ein Praktikum hinzugezogen. Die Länge der Fachhochschulreife ist in den Ländern unterschiedlich geregelt.

Eine weitere Unterrichtsform stellt das kaufmännische Berufskolleg dar. Der Abschluss ist binnen zwei Jahren möglich. In Kombination mit Theorie und Praxis sowie wirtschaftsbezogener Sprachkompetenz werden die Schüler auf den Beruf vorbereitet.

 

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