Eine kaufmännische Ausbildung gehört zu den meist gewählten Ausbildungsberufen, da nahezu jeder Betrieb auf einen ausgebildeten Kaufmann angewiesen ist. Orientiert an der jeweiligen Branche, gehören neben dem Kauf und Verkauf von Waren auch das Rechnungswesen, die Kalkulation, Lagerhaltung, Marketing und die Personalwirtschaft zum kaufmännischen Bereich.
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Voraussetzungen für eine kaufmännische Ausbildung
Die kaufmännische Ausbildung gehört zu den dualen Ausbildungsberufen, da die praktische Ausbildung in einem Betrieb erfolgt. Die theoretische Weiterbildung findet in einer Berufsschule statt. Ohne einen speziellen Antrag auf Lehrverkürzung dauert die Ausbildung für Kaufleute in der Regel drei Jahre.
Orientiert an der Branche und dem Bundesland, werden in der Regel zwischen 800 und 1.200 Euro als Ausbildungsvergütung über die gesamte Ausbildungsdauer gezahlt. Auch wenn aus rechtlicher Sicht keine spezielle schulische Ausbildung vorgesehen ist, setzen Arbeitgeber entsprechende Schulabschlüsse voraus. So ist die allgemeine Fachhochschulreife oder das Abitur meist die Voraussetzung für eine Ausbildung z. B. im Bereich Immobilienwirtschaft oder als Bankkaufmann. Angehende Bürokaufleute müssen in der Regel über die Mittlere Reife verfügen und in einigen Branchen gute bis sehr gute Sprachkenntnisse nachweisen. Die Ausbildung zum Kaufmann oder zur Kauffrau im Lebensmittelhandwerk oder dem Einzelhandel richtet sich teilweise auch an Absolventen von Hauptschulen.
Facettenreiche Aufgabenfelder mit Entwicklungspotenzial
Kaum eine Branche kann auf die Fähigkeiten von Kaufleuten verzichten. Neben dem Einzelhandel und dem Groß- und Außenhandel wird eine kaufmännische Ausbildung in den Bereichen Versicherungen und Finanzen angeboten. Darüber hinaus bilden die Immobilienwirtschaft, der öffentliche Dienst, die Tourismusbranche, das Transportgewerbe und das Gesundheitswesen aus.
Neben den klassischen Tätigkeitsfeldern von Kaufleuten sind heute auch Bereiche mit großem Wachstumspotenzial hinzugekommen. Zu ihnen gehören der Kaufmann im Dialogmarketing und der Veranstaltungs- und Eventkaufmann. Hierbei sind neben einem Organisationstalent auch besondere Kommunikationsfähigkeiten und fundierte Fremdsprachenkenntnisse gefragt. Die wichtigste Säule innerhalb einer Ausbildung ist die enge Verzahnung von Theorie und praktischen Kenntnissen. Nicht nur öffentliche Berufsschulen und Kollegs ermöglichen das Erlernen von theoretischen Fähigkeiten, sondern verstärkt auch werkseigene Fachschulen. Das breite Spektrum dieser Ausbildung eröffnet nicht nur eine abwechslungsreiche Tätigkeit, sondern zudem attraktive Entwicklungsperspektiven.
Nach dem Ausbildungsende muss der Auszubildende vor der jeweiligen Industrie- und Handelskammer eine Abschlussprüfung absolvieren, wobei gute Leistung im Ausbildungsverlauf eine Lehrzeitverkürzung in Aussicht stellt.
Wichtig für die Arbeit im kaufmännischen Bereich sind neben den entsprechenden Fachkenntnissen auch Teamfähigkeit und persönliche Zuverlässigkeit – schließlich hängt von den kaufmännischen Fähigkeiten oft der gesamte wirtschaftliche Erfolg des Unternehmens ab. Unzuverlässige Mitarbeiter sind daher nicht gefragt und können sogar gekündigt werden, wie etwa das LAG Rheinland-Pfalz kürzlich entschied.
Beispiel für eine vielseitige kaufmännische Tätigkeit: Arbeiten bei der Agentur für Arbeit
Immer mehr Menschen sind in der schnelllebigeren Arbeitswelt auf der Suche nach einem neuen Job. In vielen Fällen kann sich die Suche ziemlich schwierig gestalten, da der Arbeitsmarkt je nach Branche sehr eng und gesättigt ist. Die Agentur für Arbeit hilft häufig bei der Jobsuche, gehört aber auch selbst zu den größten Arbeitgebern unter den Behörden in Deutschland. Also warum nicht direkt „an der Quelle“ arbeiten?
Eine gute kaufmännische Ausbildung oder ein Studium der Betriebswirtschaftslehre gilt als geeignete Qualifikation, um sich für eine Stelle bei der Agentur zu bewerben. Hier werden vor allem Sachbearbeiter, Arbeitsvermittler und kaufmännische Angestellte gesucht, die mindestens eine Fremdsprache sicher beherrschen sollten.
Die Agentur für Arbeit zählt zu den größten Behörden in Deutschland und beschäftigt in jeder größeren Stadt zahlreiche Mitarbeiter. Jobs bei der Agentur für Arbeit gibt es in vielen verschiedenen Bereichen, die sehr abwechslungsreich sind. Die entscheidenden Aufgaben kommen den Sachbearbeitern zu. Sie kümmern sich um finanzielle Angelegenheiten und werten eingehende Formulare und Anträge aus. Zudem beraten sie die Kunden bei allen wichtigen Fragen und Problemen. Auch das Arbeitsfeld des Berufsvermittlers ist sehr gefragt. Die Arbeitsvermittler setzen sich mit den Qualifikationen der Arbeitssuchenden auseinander und helfen ihnen, einen passenden Job zu finden. Sie vermitteln Bewerbern außerdem Maßnahmen, um ihre Qualifikationen noch weiter auszubauen.