Kann man eine bestehende Haus- oder Etagenheizung noch optimieren?

Viele Immobilienbesitzer zögern, ihre veraltete Etagenheizung auszutauschen und schieben die Investition auf, bis es nicht mehr anders geht. Dabei lässt sich durch eine frühzeitige Beratung und gezielte Optimierung der bestehenden Anlage bereits eine erhebliche Effizienzsteigerung erzielen. Mit Maßnahmen wie dem Einbau einer modernen Hocheffizienzpumpe, die bis zu 90 Prozent weniger Strom verbraucht als ältere Modelle, können die jährlichen Betriebskosten um bis zu 15 Prozent gesenkt werden.

Auch der hydraulische Abgleich des Heizungssystems trägt zur Optimierung bei, indem er die Wärme optimal in den Räumen verteilt und Überhitzung vermeidet. Dadurch lässt sich die Vorlauftemperatur verringern und wertvolle Energie einsparen.

Sowohl für den Heizungsaustausch als auch für Optimierungsmaßnahmen an Anlagen, die älter als zwei Jahre sind, können Hausbesitzer staatliche Förderungen über die Bundesförderung für effiziente Gebäude als Einzelmaßnahme (BEG EM) in Anspruch nehmen. Eine gute Gebäudedämmung erhöht zusätzlich die Effizienz der Heizung und ermöglicht die Anschaffung einer kompakteren, kostengünstigeren Anlage. Mit der richtigen Beratung und gezielten Maßnahmen lässt sich also auch eine bestehende Etagenheizung noch optimieren und fit für die Zukunft machen.

Inhalt

Alte Heizung austauschen oder optimieren

Rund 85 Prozent des Energieverbrauchs in Wohngebäuden entfallen auf Heizung und Warmwassererzeugung. Eine effiziente Heizungsanlage bietet daher enormes Einsparpotenzial. Durch gezielte Optimierungsmaßnahmen lassen sich bis zu 20 Prozent der Heizenergie einsparen, ohne gleich die komplette Heizung austauschen zu müssen.

Bundesförderung für effiziente Gebäude als Einzelmaßnahme (BEG EM)

Der Staat unterstützt Einzelmaßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz im Gebäudebereich mit der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG EM). Die Förderung wird über die KfW und das BAFA abgewickelt und umfasst auch den Heizungsaustausch sowie weitere Optimierungsmaßnahmen an bestehenden Heizungsanlagen. Seit dem 1. Januar 2024 gilt die reformierte BEG EM mit angepassten Förderbedingungen.

Voraussetzungen für die Förderung der Heizungsoptimierung

Um die Förderung für Einzelmaßnahmen zur Heizungsoptimierung in Anspruch nehmen zu können, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein:

  • Die Heizungsanlage muss in einem Wohngebäude installiert sein, das vor dem 1. Februar 2002 fertiggestellt wurde.
  • Die Maßnahmen müssen von einem Fachunternehmen durchgeführt und bestätigt werden.
  • Es gelten technische Mindestanforderungen, beispielsweise hinsichtlich des Energie-Effizienz-Index (EEI) bei Heizungspumpen.

Förderfähig sind unter anderem der Austausch von Heizungspumpen gegen Hocheffizienzpumpen, die Optimierung der Heizungsregelung sowie der hydraulische Abgleich des Heizungssystems. Allein durch den Einsatz moderner Hocheffizienzpumpen, die bis zu 90 Prozent weniger Strom verbrauchen als ältere Modelle, lassen sich jährlich bis zu 120 Euro an Energiekosten einsparen. Einen hydraulischen Abgleich der Heizungskomponenten zu finanzieren, kann die Heizkosten um bis zu 5 Prozent reduzieren.

Mit der BEG EM fördert der Staat nicht nur den kompletten Heizungsaustausch, sondern auch gezielte Einzelmaßnahmen zur Effizienzsteigerung bestehender Heizungsanlagen. Hauseigentümer profitieren von attraktiven Zuschüssen und können ihre Heizkosten dauerhaft senken.

Kosten und Förderung beim Heizungstausch

Beim Austausch einer Heizungsanlage fallen verschiedene Kosten an, die jedoch durch attraktive Förderprogramme teilweise abgefedert werden können. Die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) wurde ins Leben gerufen, um Hausbesitzer bei der Modernisierung ihrer Heizungssysteme finanziell zu unterstützen. Dabei können bis zu 60% der förderfähigen Kosten durch eine Kombination verschiedener Programme gedeckt werden.

Förderfähige Investitionskosten

Zu den förderfähigen Kosten zählen die Anschaffungskosten des neuen Wärmeerzeugers sowie die Ausgaben für Installation, Inbetriebnahme und erforderliche Umfeldmaßnahmen. Pro Wohneinheit können maximal 30.000 Euro als förderfähige Kosten angesetzt werden. Bei Mehrfamilienhäusern erhöht sich dieser Betrag um 15.000 Euro für die zweite bis sechste Wohneinheit und um 8.000 Euro für jede weitere Einheit.

Maximale Fördersummen

Der Grundfördersatz der BEG liegt bei 15% der förderfähigen Ausgaben. Für Maßnahmen zur Emissionsminderung von Biomasseheizungen können sogar 50% der Kosten gefördert werden. Wer zusätzlich eine Sanierungsmaßnahme im Rahmen des Bundesförderprogramms für Energieberatung umsetzt, erhält einen Bonus von 5%. Die Heizungsförderung ist jedoch auf maximal 60% der förderfähigen Kosten begrenzt.

Kombination verschiedener Förderprogramme

Neben der BEG existieren auch Förderprogramme auf Landes- und Kommunalebene sowie von Energieversorgungsunternehmen. Diese Landesprogramme können, soweit es die Richtlinien erlauben, mit der Bundesförderung kombiniert werden. Somit lässt sich die Heizungsförderung optimal ausschöpfen und ein Großteil der förderfähigen Kosten abdecken.

Fachplanung und Baubegleitung

Die Entwicklung eines energieeffizienten Heizungssystems erfordert sorgfältige Planung und fachkundige Begleitung. Um eine optimale Lösung zu finden, die den individuellen Anforderungen des Gebäudes und der Nutzer gerecht wird, empfiehlt es sich, erfahrene Experten hinzuzuziehen. Im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) werden die Kosten für Fachplanung und Baubegleitung mit bis zu 50 Prozent bezuschusst.

Obwohl bei reinen Heizungsmaßnahmen keine Verpflichtung besteht, Fachleute zu beauftragen, kann deren Expertise entscheidend zum Erfolg des Projekts beitragen. Energieberater und Fachplaner unterstützen bei der Auswahl geeigneter Technologien, der Dimensionierung der Anlage und der Integration in das Gesamtsystem. Durch eine professionelle Planung lassen sich Fehler vermeiden und langfristig Kosten sparen.

Wer den zusätzlichen iSFP-Bonus von fünf Prozent in Anspruch nehmen möchte, muss in jedem Fall qualifizierte Experten einbinden. Dieser Bonus wird gewährt, wenn die Sanierungsmaßnahmen auf Basis eines individuellen Sanierungsfahrplans (iSFP) umgesetzt werden.

Die Baubegleitung durch erfahrene Fachleute stellt sicher, dass die geplanten Maßnahmen fachgerecht und normgerecht ausgeführt werden. Energieberater überwachen den Fortschritt der Arbeiten, koordinieren die beteiligten Gewerke und dokumentieren die Umsetzung. Durch regelmäßige Qualitätskontrollen kann eine hohe Ausführungsqualität gewährleistet werden, die für die Erreichung der angestrebten Energieeinsparungen unerlässlich ist.

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Auch für die Beantragung der Fördermittel ist die Einbindung von Fachleuten von Vorteil. Sie erstellen die erforderlichen Unterlagen wie die technische Projektbeschreibung (TPB) oder den technischen Projektnachweis (TPN) und unterstützen bei der Antragstellung. Durch ihre Erfahrung und Kenntnis der Förderprogramme können sie dazu beitragen, dass die Anträge vollständig und korrekt eingereicht werden, um eine reibungslose Bewilligung der Zuschüsse zu ermöglichen.

Antragstellung und Auszahlung der Fördergelder

Um eine Heizungsförderung zu beantragen und von den attraktiven Zuschuss-Förderprogrammen zu profitieren, gilt es einige wichtige Punkte zu beachten. Der richtige Zeitpunkt für die Stellung des Förderantrags sowie die Einreichung der erforderlichen Unterlagen und Nachweise sind entscheidend für eine erfolgreiche Bewilligung.

Zeitpunkt des Förderantrags

Seit Januar 2024 sieht die Bundesförderung für effiziente Gebäude als Einzelmaßnahme (BEG EM) vor, dass der Förderantrag erst gestellt werden kann, wenn der Liefer- und Leistungsvertrag mit einem Installationsbetrieb abgeschlossen ist. Das Eingangsdatum des Antrags bei der KfW oder dem BAFA ist hierbei ausschlaggebend. Um auf Nummer sicher zu gehen, sollte der Vertrag eine Ausstiegsklausel enthalten, falls die Förderung wider Erwarten nicht bewilligt wird. Sowohl die KfW als auch das BAFA stellen auf ihren Websites Formulierungshilfen für auflösende oder aufschiebende Bedingungen zur Verfügung.

Erforderliche Unterlagen und Nachweise

Für die Beantragung der Zuschuss-Förderprogramme im Rahmen der BEG EM können die Anträge online bei der KfW oder dem BAFA eingereicht werden. Fachunternehmen, die mit der Durchführung von Maßnahmen zur Wärmeerzeugung beauftragt werden und Förderanträge stellen möchten, müssen sich vorab einmalig bei der Deutschen Energieagentur (dena) registrieren lassen.

Zu den notwendigen Unterlagen für die Antragstellung zählen unter anderem eine technische Projektbeschreibung (TPB), der Liefer- oder Leistungsvertrag mit Förderzusage, ein vorläufiger Liefertermin, ein Grundbuchauszug als Eigentumsnachweis, eine Meldebescheinigung sowie Steuerbescheide. Nach Abschluss der Maßnahme muss innerhalb von sechs Monaten nach Ende des Bewilligungszeitraums ein Verwendungsnachweis eingereicht werden.

Durch eine sorgfältige Vorbereitung der Antragsunterlagen und die Einhaltung der vorgegebenen Fristen können Hausbesitzer die Chancen auf eine erfolgreiche Bewilligung der Heizungsförderung erhöhen und so von den großzügigen Zuschüssen profitieren.

Wirtschaftlichkeit des Heizungstauschs

Die Entscheidung für einen Heizungstausch wird oft durch wirtschaftliche Überlegungen beeinflusst. Hausbesitzer möchten langfristig Heizkosten sparen und die laufenden Ausgaben für ihre Heizung senken. Um die Wirtschaftlichkeit eines Heizungstauschs zu beurteilen, ist es ratsam, verschiedene Konstellationen durchzurechnen.

Staatliche Förderprogramme unterstützen den Austausch alter Heizungsanlagen mit Zuschüssen von bis zu 45 Prozent. Die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) fördert beispielsweise den Heizungstausch in Gebäuden, die älter als fünf Jahre sind. Zusätzlich gibt es Fördermittel für die Optimierung bestehender Heizungen durch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA), wenn die Anlagen älter als zwei Jahre sind.

Kosten und Einsparungen beim Heizungstausch

Die Kosten für den Austausch einer Heizung in einem Ein- oder Zweifamilienhaus liegen zwischen 3.000 und 35.000 Euro, abhängig von der gewählten Technologie und den individuellen Gegebenheiten. Moderne Heiztechnologien wie Wärmepumpen, Pelletheizungen oder Brennstoffzellen versprechen langfristig eine Senkung der Heizkosten, da sie effizienter arbeiten und weniger Brennstoff verbrauchen als alte Anlagen.

Durch staatliche Fördermittel können bis zu 40 Prozent der Kosten für den Tausch einer alten, fossilen Heizung abgedeckt werden. Die KfW fördert den Heizungstausch mit Zuschüssen von bis zu 70 Prozent, abhängig von der gewählten Technologie und den erfüllten Bedingungen. Eine Grundförderung von 30 Prozent gibt es für fast alle gängigen Wärmeerzeuger, zusätzliche Boni von 20 bis 30 Prozent sind für besonders effiziente Systeme möglich.

Langfristige Einsparungen durch effiziente Heizungen

Neben den Anschaffungskosten spielen die langfristigen Einsparungen bei den Heizkosten eine entscheidende Rolle für die Wirtschaftlichkeit eines Heizungstauschs. Neue Heizungen sind in der Regel effizienter und benötigen weniger Brennstoff, um die gleiche Wärmemenge zu erzeugen. Dadurch lassen sich die laufenden Heizkosten deutlich senken.

Ein Beispiel: Werden zwei Wohnungen zentral mit einer Gasheizung versorgt und verbrauchen jährlich circa 22.000 kWh Gas, entspricht das Kosten von rund 1.900 Euro. Beim Umstieg auf eine Wärmepumpe mit einem Effizienzfaktor von 3,5 würden nur noch etwa 6.300 kWh Strom benötigt, was Kosten von rund 2.200 Euro entspricht. Trotz höherer Strompreise können sich durch den geringeren Verbrauch langfristig Einsparungen ergeben.

Um die Wirtschaftlichkeit eines Heizungstauschs im individuellen Fall zu beurteilen, empfiehlt es sich, verschiedene Konstellationen durchzurechnen. Interaktive Tabellen und Vergleichsrechner können dabei helfen, die möglichen Einsparungen zu ermitteln und die Amortisationszeit der Investition abzuschätzen. So lässt sich fundiert entscheiden, ob ein Heizungstausch nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch sinnvoll ist.

Bedeutung der Gebäudedämmung für die Heizungseffizienz

Die Effizienz einer Heizungsanlage hängt nicht nur von der Technik selbst ab, sondern wird auch maßgeblich durch die Qualität der Gebäudedämmung beeinflusst. Eine gute Dämmung trägt dazu bei, Wärmeverluste zu verringern und somit den Energiebedarf für die Beheizung zu senken. Dies gilt für alle Heizungssysteme, von der Wärmepumpe bis zur Pelletheizung.

Je besser ein Gebäude gedämmt ist, desto geringer sind die Wärmeverluste über Fassade, Fenster, Kellerdecke und Dach. Dies bedeutet, dass die Heizung weniger Wärme liefern muss, um eine angenehme Raumtemperatur zu erreichen. Infolgedessen kann die Leistung der Heizungsanlage kleiner dimensioniert werden, was sowohl die Anschaffungskosten als auch die Betriebskosten reduziert.

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Förderung von Dämmmaßnahmen

Um Hausbesitzer zu motivieren, in eine bessere Gebäudedämmung zu investieren, gibt es verschiedene Förderprogramme. Im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) können Dämmmaßnahmen mit mindestens 15 Prozent bezuschusst werden. Den entsprechenden Antrag stellen Interessierte beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA).

Steuerliche Absetzbarkeit energetischer Sanierungen

Eine Alternative zur direkten Förderung bietet die steuerliche Absetzbarkeit von energetischen Sanierungsmaßnahmen. Privatpersonen können 20 Prozent der förderfähigen Kosten für Dämmmaßnahmen über einen Zeitraum von drei Jahren von ihrer Steuerschuld abziehen. Diese Möglichkeit besteht zusätzlich zur Beantragung von Zuschüssen im Rahmen der BEG.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass eine Optimierung der Gebäudedämmung ein wichtiger Schritt ist, um die Effizienz einer Heizungsanlage zu steigern und den Energieverbrauch zu senken. Durch die Nutzung von Fördermitteln und steuerlichen Vergünstigungen können Hausbesitzer die Kosten für entsprechende Maßnahmen reduzieren und langfristig von niedrigeren Heizkosten profitieren.

Heizung optimieren: Möglichkeiten ohne Komplettaustausch

Eine bestehende Heizungsanlage zu optimieren, muss nicht immer gleich einen kompletten Austausch bedeuten. Mit gezielten Maßnahmen lässt sich die Effizienz der Anlage steigern und gleichzeitig Energie einsparen. Dabei gilt es, die individuellen Gegebenheiten des Haushalts zu berücksichtigen und fachlichen Rat einzuholen.

Einsatz einer Hocheffizienzpumpe

Der Einbau einer modernen Hocheffizienzpumpe kann den Energieverbrauch der Heizungsanlage spürbar senken. Solche Pumpen passen ihre Leistung automatisch an den tatsächlichen Bedarf an und arbeiten somit effizienter als herkömmliche Modelle. Aber welche Haushalte benötigen eine Hocheffizienzpumpe? Generell kann man sagen, dass die Pumpe nicht für alle Haushalte nötig ist. Eine fachliche Beratung hilft bei der Entscheidung, ob sich die Investition lohnt.

Optimierung der Heizungsregelung

Auch die Heizungsregelung bietet Potenzial zur Optimierung. Durch die Anpassung der Heizkurve an den tatsächlichen Wärmebedarf lassen sich Einsparungen erzielen. Intelligente Thermostate und Raumtemperaturfühler unterstützen dabei, die Heizung bedarfsgerecht zu steuern. So wird nur dann geheizt, wenn es wirklich nötig ist.

Hydraulischer Abgleich des Heizungssystems

Ein hydraulischer Abgleich stellt sicher, dass alle Heizkreisläufe optimal aufeinander abgestimmt sind. Dadurch wird die Wärme gleichmäßig im Gebäude verteilt und es entstehen keine Über- oder Unterversorgungen einzelner Räume. Fachleute empfehlen, den hydraulischen Abgleich regelmäßig durchzuführen, um die Effizienz der Heizungsanlage zu gewährleisten.

Mit diesen Maßnahmen lässt sich eine bestehende Heizung optimieren, ohne gleich das gesamte System auszutauschen. Eine individuelle Beratung durch einen Fachmann hilft dabei, die passenden Schritte für den eigenen Haushalt zu identifizieren und umzusetzen.

Alternative Ansätze zur Heizungsoptimierung in Mehrfamilienhäusern

Neben der Optimierung einzelner Etagenheizungen gibt es weitere Möglichkeiten, die Heizungseffizienz in Mehrfamilienhäusern zu steigern. Eine vielversprechende Option ist die Installation einer zentralen Heizungsanlage, beispielsweise einer Gas-Brennwerttherme im Kellerbereich des Gebäudes. Von dort aus erfolgt die Versorgung der Wohneinheiten mit Heizungswasser über ein Leitungssystem.

Installation einer zentralen Heizungsanlage

Die zentrale Heizung für Mehrfamilienhäuser bietet den Vorteil einer effizienten Wärmeerzeugung an einem Ort. Moderne Brennwertkessel nutzen die Energie des Brennstoffs optimal aus und minimieren Wärmeverluste. Durch die Bündelung der Heizleistung lassen sich auch die Wartungs- und Instandhaltungskosten reduzieren. Allerdings erfordert die Umstellung auf eine zentrale Lösung zunächst höhere Investitionen für die Installation des Leitungsnetzes und der Übergabestationen in den Wohnungen.

Einsatz von Wohnungsstationen

Um den Komfort für die Bewohner zu wahren, kommen in den einzelnen Wohnungen sogenannte Wohnungsstationen zum Einsatz. Diese kompakten Geräte übernehmen die dezentrale Warmwasserbereitung direkt in der Wohnung. Somit entfallen die Wärmeverluste langer Warmwasserleitungen. Zugleich ermöglichen die Wohnungsstationen eine individuelle Regelung der Heizung nach den Bedürfnissen der Bewohner. Jede Wohnung erhält quasi ihre eigene kleine Heizzentrale, die bedarfsgerecht gesteuert werden kann.

Der hydraulische Abgleich ist bei der Installation einer zentralen Heizung in Mehrfamilienhäusern besonders wichtig. Er stellt sicher, dass alle Heizkörper und Wohnungsstationen mit der benötigten Wassermenge versorgt werden. Nur so lässt sich eine gleichmäßige Wärmeverteilung im gesamten Gebäude erreichen und Störgeräusche oder Strömungsgeräusche vermeiden.

Trotz der höheren Anfangsinvestition kann sich die Umstellung auf eine zentrale Heizung mit dezentraler Warmwasserbereitung langfristig auszahlen. Die Energieeinsparungen durch die effizientere Wärmeerzeugung und -verteilung führen zu niedrigeren Betriebskosten. Zudem profitieren die Bewohner von einem höheren Komfort durch die bedarfsgerechte Versorgung und Regelung in ihren Wohnungen.

Fazit

Die Optimierung einer bestehenden Etagenheizung bietet vielfältige Möglichkeiten, um die Energieeffizienz zu steigern und langfristig Kosten einzusparen. Ob der Einsatz moderner Hocheffizienzpumpen, die eine Ersparnis von bis zu 80% des Stromverbrauchs ermöglichen, oder der hydraulische Abgleich des Heizungssystems – jede Maßnahme trägt dazu bei, das Potenzial der Heizungsoptimierung optimal auszuschöpfen. Dabei gilt es stets, das Kosten-Nutzen-Verhältnis im Blick zu behalten und die individuellen Gegebenheiten des Gebäudes zu berücksichtigen.

Um die Wirtschaftlichkeit der Heizungsoptimierung zusätzlich zu verbessern, empfiehlt es sich, die verfügbaren staatlichen Förderungen zu nutzen. Mit Zuschüssen von bis zu 20% und einem Steuerbonus von 20% für Sanierungsmaßnahmen oder Handwerkerarbeiten lässt sich die Amortisationszeit deutlich verkürzen. Selbst vermeintlich kleine Maßnahmen wie die Dämmung der Heizungsrohre oder die regelmäßige Entlüftung der Heizkörper tragen zur Effizienzsteigerung bei und zahlen sich langfristig aus.