Wofür man private Zusatzversicherungen braucht

Wer heutzutage pflichtversichert in einer gesetzlichen Krankenversicherung ist, fühlt sich oft als Patient zweiter Klasse. Es werden nur noch die absolut nötigen medizinischen Grundversorgungsleistungen übernommen, alle weiteren Behandlungen oder Extras muss der Versicherte in der Regel selbst bezahlen. Da hierbei schnell äußerst hohe Kosten entstehen können, sollten in jedem Fall entsprechende Zusatzversicherungen abgeschlossen werden.

Beispiel Zahnarztkosten: Da die gesetzlichen Krankenversicherungen seit einigen Jahren insbesondere bei Zahnersatz nur noch sehr geringe Zuzahlungen leisten, ist eine Zusatzversicherung in diesem Bereich quasi ein Muss, wenn man nicht auf Rechnungen von mehreren tausend Euro selbst sitzen bleiben möchte.

Ähnlich sieht es auch bei Medikamenten aus. Auch hier zahlen die gesetzlichen Krankenkassen nur noch die absolute Grundversorgung. Wer dagegen spezielle Arzneimittel benötigt, die unter Umständen jeden Monat mehrere hundert Euro kosten können, muss diese oft aus eigener Tasche bezahlen – es sei denn, er hat die entsprechende Zusatzversicherung abgeschlossen.

Wichtig zu wissen ist, dass die Zusatzversicherungen immer nur den Leistungsumfang der gesetzlichen Krankenversicherung erweitern, diesen aber nie ersetzen können. Die Auswahl der richtigen Zusatzversicherungen hängt daher direkt mit den persönlichen Voraussetzungen und Bedürfnissen zusammen.

Doch wie findet man nun die richtigen Zusatzversicherungen?

Grundlage für die Auswahl der richtigen Zusatzversicherungen für die persönlichen Bedürfnisse ist, über die in der gesetzlichen Krankenkasse eingeschlossenen Leistungen genau Bescheid zu wissen. Man sollte sich also zunächst die entsprechenden Versicherungsverträge durchlesen oder aber direkt bei der Krankenkasse nachfragen, um herauszufinden, welche Leistungen in welchem Umfang bezahlt werden. Anhand dieser Informationen kann man nun errechnen, welche Zusatzversicherungen für die persönlichen Anforderungen nötig sind. Da sich die einzelnen Versicherer oft im Preis deutlich unterscheiden, sollten zunächst verschiedene Anbieter in Betracht gezogen und die einzelnen Beiträge anhand der gewünschten Leistungen berechnet werden.

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Tipps zu besonders sinnvollen Zusatzversicherungen

Jeder kennt von der gesetzlichen Krankenkasse sicherlich das sogenannte Hausarztprinzip. Diese Regelung besagt, dass bei allen auftretenden Beschwerden zunächst ein Hausarzt aufgesucht werden soll. Nur dieser ist anschließend dazu berechtigt, die entsprechenden Überweisungen für weiterführende Behandlungen beziehungsweise Fachärzte auszustellen. Die Sache hat allerdings einen Haken: Der Versicherte selbst hat hierbei in der Regel kein Mitspracherecht, er darf also nicht mitbestimmen, von welchem Arzt er weiter behandelt wird. Um dies zu umgehen, gibt es auch dafür inzwischen spezielle Zusatzversicherungen. Sie garantieren dem Versicherten eine freie Arztwahl und übernehmen die kompletten Kosten dafür. Mittlerweile bieten einige Versicherer im Rahmen einer Zusatzversicherung sogar an, das Hausarztprinzip komplett wegfallen zu lassen, so dass der Versicherte von Anfang an selbst entscheiden kann, zu welchem Arzt er mit den jeweiligen Beschwerden geht. Dadurch kann man sich den ersten Gang zum Hausarzt stets sparen.

Wer bereits einmal von der Schulmedizin enttäuscht wurde oder ihr generell nicht vertraut, für den könnte eine entsprechende Zusatzversicherung für alternative Heilmethoden das Richtige sein. Diese übernimmt beispielsweise die Kosten für Heilpraktiker, besondere Behandlungen wie etwa die Gemmotherapie oder auch für homöopathische bzw. pflanzliche Medikamente. Solche Leistungen werden in der Regel von der gesetzlichen Krankenversicherung komplett abgelehnt. Durch eine entsprechende Zusatzversicherung erspart man sich hier teils hohe Kosten.

Dies trifft ebenso zu für Menschen, die sich kosmetisch operieren lassen möchten. Wer sich beispielsweise seine Brust vergrößern, die Nase richten oder Fett absaugen lassen will, stößt damit bei einer gesetzlichen Krankenkasse in der Regel auf taube Ohren. Wenn die Kosten überhaupt einmal übernommen werden, muss der Versicherte dafür vorher einen wahren Spießrutenlauf hinlegen. Die meisten Versicherungen fordern psychologische oder auch physische Gutachten, aus denen hervorgeht, dass der kosmetische Eingriff unbedingt nötig ist. Mit einer entsprechenden Zusatzversicherung sind diese Hürden größtenteils wesentlich niedriger.

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Eine Zusatzversicherung bietet sich jedoch nicht nur für rein medizinische Zwecke an. Beispiel Lohnfortzahlung: Wer länger als sechs Wochen am Stück krankgeschrieben ist, muss in Kauf nehmen, von seinem Arbeitgeber nicht mehr den kompletten Lohn weitergezahlt zu bekommen. Auch hierfür bieten sich entsprechende Zusatzversicherungen an, die dafür sorgen, dass die finanzielle Lücke, welche durch die fehlende Lohnfortzahlung entsteht, ausgeglichen wird.